Was sind LLMs? Die Grundlagen einfach erklärt
Verstehe, wie Large Language Models funktionieren – ohne technisches Vorwissen. Eine verständliche Einführung in die Welt der Sprachmodelle.
Verstehe die Technologie hinter ChatGPT & Co.

LLM steht für "Large Language Model" – auf Deutsch: große Sprachmodelle. Aber was bedeutet das eigentlich? Stell dir vor, du hättest einen extrem belesenen Freund, der Millionen von Büchern gelesen hat und dir auf fast jede Frage eine sinnvolle Antwort geben kann. So ähnlich funktionieren LLMs.
Die Grundidee: Mustererkennung in Sprache
LLMs haben aus riesigen Textmengen gelernt, wie Sprache funktioniert. Sie erkennen Muster:
- Nach "Der Himmel ist" folgt oft "blau" oder "bewölkt"
- Auf eine Frage folgt normalerweise eine Antwort
- In Rezepten stehen erst Zutaten, dann Anweisungen
- Wissenschaftliche Texte nutzen Fachbegriffe
Diese Muster nutzen sie, um neue, sinnvolle Texte zu generieren.
Wie "lernt" ein LLM?
Der Lernprozess läuft vereinfacht so ab:
- Sammeln: Millionen von Texten aus dem Internet, Büchern, Wikipedia etc.
- Training: Das Modell übt, das nächste Wort vorherzusagen
- Korrektur: Bei falschen Vorhersagen wird das Modell angepasst
- Wiederholung: Dieser Prozess läuft milliardenfach
LLMs "verstehen" nicht wirklich, was sie sagen. Sie sind extrem gut darin, wahrscheinliche und sinnvolle Wortfolgen zu produzieren.
Die Größe macht den Unterschied
Das "Large" in LLM ist wichtig. Die Modelle haben:
- Milliarden von Parametern (einstellbare Werte)
- Training mit Terabytes an Textdaten
- Wochen oder Monate Trainingszeit auf Supercomputern
- Kosten von Millionen Dollar für das Training
Je größer das Modell, desto besser kann es komplexe Zusammenhänge erfassen.
Was können LLMs gut?
- Texte schreiben und umformulieren
- Übersetzen zwischen Sprachen
- Fragen beantworten
- Zusammenfassen und Analysieren
- Code schreiben und erklären
- Kreative Aufgaben (Geschichten, Gedichte)
- Rollenspiele und Simulationen
Was sind die Grenzen?
Halluzinationen
LLMs können überzeugend klingende, aber falsche Informationen erfinden. Sie "halluzinieren" Fakten, die plausibel klingen, aber nicht stimmen.
Aktualität
Das Wissen ist auf den Trainingszeitpunkt begrenzt. Aktuelle Ereignisse kennen sie nicht (außer mit Internetanbindung).
Kein echtes Verständnis
Sie simulieren Verständnis, haben aber kein Bewusstsein oder echte Intelligenz.
Mathematik und Logik
Bei komplexen Berechnungen oder logischen Schlüssen machen sie häufiger Fehler.
Die wichtigsten LLM-Familien
GPT (OpenAI)
Die bekannteste Familie. GPT-3, GPT-4 und deren Varianten powers ChatGPT.
Claude (Anthropic)
Fokus auf Sicherheit und Hilfsbereitschaft. Bekannt für große Kontextfenster.
LLaMA (Meta)
Open-Source-Modelle, die lokal laufen können.
Gemini (Google)
Googles Antwort auf GPT, integriert in viele Google-Dienste.
Begriffe, die du kennen solltest
Token
Die kleinste Einheit, mit der LLMs arbeiten. Ein Token kann ein Wort, eine Silbe oder ein Zeichen sein. "Hallo Welt" sind etwa 2-3 Token.
Kontext/Kontextfenster
Wie viel Text das Modell gleichzeitig "im Kopf" behalten kann. GPT-4 hat etwa 8.000 Token, Claude bis zu 100.000.
Temperature
Steuert die Kreativität. Niedrige Temperature = vorhersehbare Antworten. Hohe Temperature = kreativere, aber auch chaotischere Antworten.
Fine-Tuning
Das Anpassen eines vortrainierten Modells für spezielle Aufgaben.
Warum ist das wichtig für dich?
Wenn du verstehst, wie LLMs funktionieren, kannst du:
- Bessere Prompts schreiben
- Die Grenzen erkennen und Fehler vermeiden
- Das richtige Tool für deine Aufgabe wählen
- Kritisch mit den Antworten umgehen
- Die Entwicklung der Technologie besser einschätzen
LLMs sind mächtige Werkzeuge, aber keine Zauberei. Sie sind sehr gut im Nachahmen menschlicher Sprache, aber sie denken nicht und verstehen nicht wirklich. Nutze sie als das, was sie sind: hochentwickelte Textgeneratoren.
Die Zukunft der LLMs
Die Entwicklung geht rasant weiter:
- Multimodale Modelle (Text + Bilder + Audio)
- Längere Kontextfenster (ganze Bücher auf einmal)
- Bessere Faktentreue und weniger Halluzinationen
- Effizientere Modelle, die auf Smartphones laufen
- Spezialisierte Modelle für bestimmte Bereiche
Bleib neugierig, aber auch kritisch. LLMs werden unsere Arbeitsweise verändern, aber sie ersetzen nicht das menschliche Denken und Verstehen.